Wenn Sie eine komplexe Entscheidung treffen müssen, ein großes Projekt planen oder ein Team führen, kennen Sie die folgenden Fragen: Wen soll ich einbinden? Wer könnte mir einen guten Rat oder eine kreative Ideen geben? Wie erhält die gemeinsam getroffene Entscheidung genügend Rückhalt? Wie stärke ich die Identifikation mit meinem Vorhaben? Und wie bekomme ich alle an einen Tisch?
Je größer der Kreis der involvierten Personen ist, desto schwieriger wird die Organisation des Ideenfindungs- oder Entscheidungsprozesses. Und doch wissen wir: Die Akzeptanz von Top-Down-Entscheidungen schwindet zunehmend, am Arbeitsplatz wie in der Politik. Entscheidungen, die ohne die Beteiligung der Betroffenen gefällt werden, gehen nicht selten an deren Bedürfnissen vorbei, führen zu Protesten und treiben Projektkosten in die Höhe.
Durch die Digitalisierung eröffnen sich neue Möglichkeiten, kollaborative Prozesse zu gestalten und gemeinsam nachhaltige Lösungen zu finden. Daher möchten wir Ihnen 6 Gründe für digitale Beteiligung mit auf den Weg geben: Warum sollten wir überhaupt beteiligen? Und warum digital?
Wenn Sie sich gemeinsam mit anderen auf die Suche nach Ideen und Problemlösungen machen und Menschen an Ihren Entscheidungsprozessen teilhaben lassen, hilft Ihnen das, Ihre Ergebnisse zu verbessern. Denn durch die Erweiterung des Kreises der Teilnehmenden können Sie neues Wissen generieren, ungesehene Belange berücksichtigen und Innovationen fördern. Durch Zielgruppendiversität das Wissen Anderer anzuzapfen erweitert den eigenen Horizont und hilft, Herausforderungen lösungsorientiert anzugehen.
Die Identifikation mit unserem Wohn- und Arbeitsumfeld hängt stark mit unseren Gestaltungsmöglichkeiten zusammen. Wer mitdiskutieren und mitentscheiden darf, wird gemeinsam entwickelte Ziele und Strategien lieber umsetzen und ist auch eher bereit, unpopuläre Entscheidungen zu tragen. Letztendlich erhöht ein demokratisch geführter Diskussions- und Entscheidungsprozess die Legitimität und zugleich die Akzeptanz der Ergebnisse (die Anerkennung demokratischer Grundwerte vorausgesetzt).
In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit einem Thema werden unsere eigenen Ideen und Meinungen durch andere Menschen herausgefordert. Dieser Perspektivwechsel erfordert Mut, fördert aber zugleich das Verständnis für andere Sichtweisen. Dass wir unterschiedliche Ansichten zulassen und respektvoll miteinander streiten können, ist Grundlage der Demokratie und Voraussetzung für Zusammenhalt.
Digitale Beteiligungsformate sind unabhängig von Raum und Zeit. Wer sich nur auf Offline-Formate konzentriert läuft Gefahr, Menschen auszuschließen, die nicht zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein können. Die Gründe hierfür sind zahlreich! Daher sollten Sie Prozesse der Ideenfindung und Entscheidung in größeren Gruppen auch online führen. Nicht-digitale Formate können dabei begleitend eingesetzt werden, weil sich nicht alle Menschen im Netz zu Hause fühlen und weil es in manchen Gesprächssituationen besser ist, sich in die Augen schauen zu können.
Die Zeit der im Hinterzimmer getroffenen Entscheidungen ist vorbei – zumindest wünschen wir uns das! Denn intransparente Prozesse führen zu einem Misstrauen gegenüber den Entscheider*innen und stellen die demokratische Legitimität des Entscheidungsprozesses infrage. Durch digitale Beteiligungsformate werden die eingebrachten Ideen und Argumente öffentlich einsehbar. Die Teilnehmenden können die Diskussion nachvollziehen und jederzeit in den Prozess einsteigen. Eine schlechte Nachricht für Korruption und Machtmissbrauch.
Digitale Tools wie adhocracy + eignen sich für eine Vielzahl an Themen und Aufgabenstellungen. Mit ihnen können Sie Beteiligungsprozesse schnell und unkompliziert aufsetzen und flexibel skalieren. Die Zahl der Teilnehmenden kennt keine Grenzen und der Beteiligungszeitraum kann bei Bedarf verlängert werden. Keine Raummiete, keine Soundanlage, keine Schließzeiten. Online-Beteiligung kann nicht jede*r, aber jede*r kann es lernen. Sie ist eine gute Ergänzung in Ihrem Methodenkoffer der Prozessgestaltung.